Zum Schluss

Das wars! Nach der einundvierzigsten Kolumne mache ich Schluss. Wer hätte am Anfang gedacht, dass die Beziehung mit der Toggenburger und See & Gaster Zeitung dreieinhalb Jahren hält? So lange hat es noch nie jemand mit mir ausgehalten. Auch wir hatten unsere Hochs und Tiefs. Zu Beginn war meine Kolumne prominent auf der letzten Seite der Zeitung platziert, seit einigen Monaten nur noch mitten drin. Schade. Jetzt muss ich die Zeitung immer aufschlagen, bevor ich sie wegwerfe.

Gelitten haben auch andere. Nach einem Auftritt in Ganterschwil meinte mal ein älterer Herr, dass er super fände, was ich auf der Bühne mache, meine Kolumne sei aber – um es in seinen Worten auszudrücken – „mega schlecht“. Mein Onkel konnte noch nie gut lesen.

Zum Glück bekam ich auch Komplimente. Besonders geschätzt haben die Leserinnen und Leser meinen trockenen Humor. Kaum eine Seite der Toggenburger Zeitung eignete sich besser, um nasse Schuhe auszustopfen.

Die Kolumne war für mich viel mehr als nur Stopfmaterial. Ich führte mit ihr eine toxische Beziehung. Sie förderte meine Kreativität, gab mir Reichweite, trieb mich jedoch regelmässig in den Wahnsinn. Schlaflose Nächte, Mentale Aussetzer und fragwürdige Google–Suchanfragen. Bis zum Abgabetermin habe ich sie gehasst, danach geliebt. Ich fühlte mich wie ein Kind, dass mit Sekundenkleber spielt – ich konnte einfach nicht loslassen.

Ein grosses Dankeschön an die Toggenburger und See & Gaster Zeitung für die Chance und das Vertrauen. Ich durfte immer schreiben, was ich wollte. Jetzt freue ich mich auf die grosszügige Abfindung. Für meine letzte Kolumne erhalte ich tatsächlich gleich viel, wie für alle anderen zusammen – nichts.

Im nächsten Jahr lege ich meinen Fokus auf die Erarbeitung eines neuen Bühnenprogramms. Ganz müsst ihr aber nicht auf mich verzichten. Ihr findet mich weiterhin auf Instagram, TikTok und YouTube. Und in der Zeitung gibts wöchentlich noch das Wort des Verlegers. Ich mache mir keine Sorgen um euch – seine Texte sind ja meist satirischer als meine.