Neulich stand ich einen Monat zu früh in der Wohnung eines guten Freundes, um ihm beim Umzug zu helfen. Das ist sehr beängstigend, denn wie ich finde, sollte man ab einem gewissen Alter doch in der Lage sein, sich selbst umzuziehen!
Wie eine Studie bestätigt, stellen Umzüge die drittgrösste Angstquelle dar – kein Wunder also schliesse ich so selten neue Freundschaften. Gut, dass man beim Zügeln lieber seine Freunde einspannt und nicht ein Zügelunternehmen engagiert, kann ich durchaus nachvollziehen. Denn wie soll man jemandem vertrauen, der hauptberuflich zügelt, aber dennoch eine fixe Adresse hat? Hmm…
Ganz schlimm stelle ich mir Umzüge mit der Firma Ruckstuhl Transport vor. Gerade bei schönen Parkettböden ist es doch verheerend, wenn man die Stühle nur herumschiebt.
Als Alternative zu guten Freunden könnte man aber auf Personen mit viel mehr Erfahrung setzten: Fahrende! So wird der Umzug auch gleich zu einem Abenteuer. Man weiss nämlich nie genau, wo es hin geht.
Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie schnell meine Freunde beim Kauf von Möbeln den Umzug vergessen. Wie sonst schafft es ein neuer Massivholztisch für acht Personen in einen Zweipersonenhaushalt im 7. Stock ohne Lift?
Wir brauchen also dringend auch Warnhinweise auf unhandlichen Möbelstücken. Im Stile von: „Mit diesem Tisch werden sie in ihrer Wohnung sterben oder während dem Umzug Freunde verlieren!“
Aber nicht nur die Grösse ist ein Problem, auch die Menge. Ein durchschnittlicher Haushalt hat nämlich über 10’000 Gegenstände. Weniger zu besitzen ist aber gar nicht so schwer. Ich beispielsweise regle das mit dem Einkommen.
Bei künftigen Zügelanfragen werde ich aber nicht nur genau auf das Datum achten, sondern mich auch nach dem Grund erkundigen. Für einen Balkon, einen neuen Job oder ein zusätzliches Kinderzimmer werde ich keinen Finger mehr rühren. Nur wenn jemand wieder nach Hause zieht, werde ich behilflich sein. Den Gesichtsausdruck der Eltern möchte ich nämlich mit eigenen Augen sehen.