Vergangenes Wochenende war ich bei einem befreundeten Kollegenpaar zum Essen eingeladen. Wir sassen im Garten, haben etwas getrunken und grilliert. Lief ganz gut, bis wir anfingen, uns zu unterhalten. Denn Gesprächsthema Nummer eins war ihr Kind. Thema Nummer zwei: das zweite Kind. Toll! Genau dort sehe ich meine Stärken.
Warum nur muss ich mit Eltern immer über ihre Kinder sprechen? Ganz egal, welches Thema ich einwerfe – Eltern finden immer wieder dorthin zurück. Als ich dem Vater sagte, dass ich müde sei von einem Auftritt, meinte dieser nur: „Wart du nur, bis mol Chind häsch. Denn weisch wa müed isch.“ Das macht mir Angst. Ich dachte immer, vom Warten kriegt man keine Kinder.
Schon klar, für viele Menschen sind Kinder das Lebensziel schlechthin. Ich hörte mal, wie eine Mutter sagte:„Du bisch erscht komplett, wenn du Chind häsch!“ Das glaube ich ihr aufs Wort. Mit Kindern bist du komplett am Arsch. Das sehe ich bei meinem Kollegenpaar. Schlaf wird zu einem Fremdwort. Doch Elternsein hat auch Vorteile. Ich erinnere mich an einen Artikel aus „20 Minuten“ mit dem Titel: „10 Fähigkeiten, die nur Eltern haben“. Als Mutter oder Vater weisst du immer, wo was ist, strahlst Resilienz aus und entwickelst Bettgeh-Routinen. Alles Fähigkeiten, die ich als Künstler nicht habe. Ganz anders bei Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern. Auch die entwickeln Bettgeh-Routinen – nennt sich Einschläfern.
Für gute Unterhaltungen rund um Kinder bin ich einfach zu weit weg vom Thema. Am nächsten an elterlichen Verpflichtungen war ich, als ich vor Jahren mal gefragt wurde, ob ich Götti werden möchte. War mir damals aber zu viel Verantwortung für zu wenig Lohn. Hätte ich danach gesucht, wäre ich jetzt Pflegefachkraft.
Doch ganz egal ob mit oder ohne Kind – bei konstruktiven Gesprächen sollte man sich immer ins Gegenüber hineinversetzen. Wie sagte mein Kollege so schön: „Fabian, du wärsch echt än guete Vater“. Da hat er recht. Ich beherrsche jedoch eine Fähigkeit, die er nicht besitzt – Verhütung!